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Newsmeldung Positrigo NeuroLF Scanner

Über die Zukunft der funktionellen Bildgebung bei Patienten mit Verdacht auf Alzheimer-Demenz

Vielen Menschen könnte geholfen werden, wenn neurologische und neurodegenerative Erkrankungen vor dem Auftreten schwerer Symptome erkannt und frühzeitig medikamentös behandelt werden könnten. Die häufigste neurodegenerative Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Sie entsteht in Folge der Bildung von Beta-Amyloid-Oligomeren und anderen falsch gefalteten Proteinen (Tau) im Gehirn, und führt zu einem progressiven Gedächtnisverlust. Zur Diagnosestellung dieser Krankheit sind Neuroimaging-Scanner und insbesondere Positron-Emissions-Tomographie Systeme (PET) wichtig, da sie die falsch gefalteten Proteine sichtbar machen können. Diese bildgebende Diagnosemethoden sind jedoch umständlich und teuer: Ein PET-Scanner füllt heute einen grossen Raum und kostet Millionen Schweizer Franken. Wegen dieser Hürden wird das PET-Diagnoseverfahren tendenziell erst spät und selten eingesetzt, was die Chancen einer frühzeitigen Entdeckung schmälert. Neurologische Zentren, Krankenhäuser mit nuklearmedizinischer Spezialtechnik sowie Ärzte und Ärztinnen in neurologischen Praxen wünschen sich einfachere Systeme, um eine Alzheimer-Demenzerkrankung sicher, kostengünstig und mit wenig Aufwand diagnostizieren zu können. Dies ist wichtig, da erste Medikamente in den USA zugelassen wurden, die nachweisbar die Alzheimerkrankheit verlangsamen können.

Das Unternehmen Positrigo hat dieses Problem erkannt. Zunächst wurde mit dem BPET ein Prototyp eines günstigeren und kompakteren Neuroimaging-Scanners entwickelt, während die Gründer am Institut für Teilchenphysik der ETH Zürich tätig waren. Sie setzten sich das Ziel, eine neue Technologie auf der Basis modernster Mikrochips zu entwickeln. Über diesen Prototyp haben wir für die Ausgabe 1/2021 des Magazins «Einblick» einen Artikel verfasst. Das Team von Positrigo um die Gründer Max Ahnen und Jannis Fischer hat Scanner System weitgehend geschrumpft um so diese funktionelle Gehirn-Bildgebung effizienter, ökonomischer und zugängliche zu machen. Dies soll auch die Forschung in der Diagnostik und die Therapieüberwachung erleichtern und die biomedizinische Entwicklung neuer Therapien unterstützen.

Im Winter 2020/2021 konnte Positrigo den BPET-Prototypen in der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsspitals Zürich für die ExploreBPET Studie installieren und die Funktionsweise validieren. Über die letzten Jahre wurde der BPET von dem Teambei Positrigo zum NeuroLF-Scanner weiterentwickelt. Im Vergleich zu seinen Prototypen, und vor allem zu anderen PET-Systemen, ist der NeuroLF einfacher zu bedienen. Der Detektorring des NeuroLF-Scanners ist gut verstellbar, das Patientenpositioniersystem bietet einen guten Patientenkomfort. Ein Ziel des NeuroLF Systems ist es, kostengünstig und praktisch zu sein. Durch die bildgebenden Verfahren und Analysen dieses Scanners können neurologische und neurodegenerative Erkrankungen erkannt und potenzielle Therapien eingeleitet werden. Eine kurze Demonstration dieses Scanners gibt es hier.

Derzeit wird der kompakte NeuroLF Scanner in Krankenhäusern in Europa und bald in den USA getestet. Wenn in absehbarer Zeit viele Patientinnen und Patienten weltweit von Alzheimertherapien profitieren können, dürfte die pflege- und kostenintensive Alzheimer-Demenz wirksam eingedämmt werden, wenn auch die dazugehörige präzise bildgestützte Diagnose vereinfacht und praktischer wird.

Links:

Positrigo: https://www.positrigo.com

Zum Magazin Einblick: https://www.technopark.ch/news/zeitschrift-einblick/